In der traditionellen Energiebranche beträgt der Frauenenteil in Führungspositionen gerade zwölf Prozent. Umso bemerkenswerter ist der Karriereweg der Susanne Fabry von der Fachfrau für Energierecht an die Spitze der Netzwirtschaft.
Die Verwaltungswirtin und Juristin leitete den Bereich Energierecht /Liegenschaften der damaligen E.ON Westfalen Weser bevor sie als Leiterin Recht das Geschäft der EON in Tschechien mitentwickelte. Nach 5 Jahren kehrte sie zurück und übernahm zunächst die Netzwirtschaft bei Westfalen Weser Netz in Paderborn, bevor sin selber Funktion wieder in den E.ON Konzern zur Avacon nach Helmstedt wechselte und die Geschäftsführung der Avacon Netz GmbH übernahm. Seit 2018 steht die 50-Jährige als Bereichsleiterin Steuerung an der Spitze der Energienetze Deutschland bei der E.ON SE in Essen. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Zusammenarbeit von vier Regionalversorgern zu gestalten.
Susanne Fabry arbeitet gerne in der gesellschaftspolitisch wichtigen Branche, in der aktuell die Weichen für das Energiesystem der Zukunft in Richtung Nachhaltigkeit und Dezentralität gestellt werden. Lösungsorientiert und mit viel Gestaltungswillen ist sie zuständig für Entwicklung, Vernetzung, Moderation und den Ausgleich widerstrebender Interessen.
Die engagierte Netzwerkerin ist auf verschiedenen Ebenen aktiv. Seit 1998 sitzt sie der SPD in ihrem Heimatort Stemmer vor. Sie ist verheiratet, hat zwei Stiefsöhne und zwei Enkeltöchter. Sie ist engagiert im BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft), im Deutschen Juristinnen Bund, bei FidAR e.V. und beim Netzwerk für Frauen in der Energiebranche „women&energy“. Mit den Managerinnen OWL zielt sie darauf ab, Präsenz und Positionierung von Managerinnen in der Wirtschaft von OWL zu zeigen und zu stärken. Gerechtigkeit, Freiheit und Autonomie sind für sie beruflich und politisch die wichtigen Antreiber.
Als Mentorin beim Crossmentoring OWL ist ihr Anliegen, junge Frauen auf ihrem Weg zu stärken. Ihre Motivation ist es, Mixed Leadership zu leben und jungen Frauen ein Vorbild zu sein. „Um mich herum sind immer wieder Männer, deren Frauen die Kinder erziehen und die im Beruf von Assistentinnen unterstützt werden. Sie sind es oft nicht gewohnt, dass Frauen inhaltlich gleichwertig mitreden.“
Für Susanne Fabry ist die Frauenquote notwendig, um Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern herzustellen. Neben den strukturellen Hindernissen für Frauenkarrieren ist es nach ihrer Erfahrung aber auch wichtig, dass aufstiegswillige Frauen am eigenen Auftreten arbeiten. Es geht darum, Inhalte zu platzieren, immer über das Fachliche zu kommen, unaufgeregt und zugleich beharrlich bei den eigenen Punkten zu bleiben und sich von Misserfolgen nicht abschrecken zu lassen.
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