Nicole Kreie war bereits als Kind der Schraubendreher geläufiger als das Barbiekleid, denn sie hat früh ihrem Vater, einem Schaltanlagenbauer in der Werkstatt geholfen. Nach einer Ausbildung zur technischen Zeichnerin hat sie zwei Studien absolviert: sie ist Diplom-Ingenieurin für Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Gebäudetechnik und Wirtschaftsingenieurin.
Die heute 47-Jährige hat erst fünf Jahre in Hannover als Planerin für Gebäudeautomatisierung bei Wahl & Co gearbeitet und hier erste Kontakte zur WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG in Minden aufgebaut, bevor sie hierhin wechselte. Die WAGO GmbH & Co. KG. fertigt Komponenten für die elektrische Verbindungstechnik sowie elektronische Komponenten für die dezentrale Automatisierungstechnik.
Nicole Kreie ist als Head of Project Service International für das kundenindividuelle Projektgeschäft und kundenindividuelle Lösungen sowie für die Entwicklung der Geschäftsbereiche Solution und Schaltschrankbau verantwortlich. Sie hat hier die Strukturen für elektrotechnische Großvorhaben aufgebaut. Mittlerweile ist sie für drei Abteilungen mit insgesamt 24 Mitarbeitenden verantwortlich. „Wir versuchen dem Kunden von der Projektierung bis zum fertigen Produkt alles in einer Lösung anzubieten und entwickeln neue Geschäftsfelder.“
Die freiheitsliebende Sportlerin findet ihren Ausgleich in ihrem großen Garten und in Bewegung. „Ich muss das Gefühl haben, draußen zu sein, mich an die Leine zu legen, würde zum Ausbruch führen. Das hat mein Chef verstanden.“ Sie versucht das Silodenken aufzulösen und ist sehr zufrieden, wenn ihre Art querzudenken zu guten Lösungen führt. Aktuell absolviert sie eine Ausbildung zur systemischen Beratung für Changemanagement und Organisationsentwicklung.
2013 erhielt sie als erste die Auszeichnung Engineer PowerWomen der Deutschen Messe AG Hannover im Rahmen der Hannover Messe. Nicole Kreie ist vielfältig als Mentorin und Role Model aktiv. Sie hat mittlerweile sieben Mentees begleitet, sie ist im Vorstand des Kompetenzzentrum Technik, Diversity und Chancengleichheit und hat das Netzwerk „Managerinnen OWL (MIOS)“ mitaufgebaut. „Wir MIOS tragen alle dieselbe Leidenschaft in uns: wir alle wollen etwas drehen, mehr Sichtbarkeit für Managerinnen schaffen und uns gegenseitig stärken.“ Sie sieht die Quotenregelung als Sprungbrett für den nächsten Schritt, „damit wir zeigen können, dass wir es können. Ich bin der Meinung, wir sind auf einem guten Weg.“
Nicole Kreie hat sich lange Jahre als Einzelkämpferin durchbeißen müssen, aber mittlerweile hat sie ihr „Mindset“ geändert: „Die größte Anerkennung kriegst nur von dir selbst, du betrittst selbstbewusst die Bühne und kannst nicht auf Anerkennung von außen warten.“
Ihr Erfolgsrezept lautet: vernetzen, den Mut aufbringen, den eigenen Weg zu gehen und auf Menschen zu zugehen und niemals in die Komfortzone zu fallen.“
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