Sozialunternehmer sind Idealisten, sagt man. Ihr unternehmerisches Ziel sei nicht der Gewinn, sondern etwas Gutes zu tun. Karin Siebert ist seit dem 01.07.2018 Sozialunternehmerin. Mit ihrem Unternehmen Dreiplus bietet sie als soziale Dienstleistung Inklusions-Beratung und inklusive Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit psychischem oder somatischem Hilfebedarf an. Sie berät Familien und Einrichtungen und setzt passgenau Fachkräfte für die Begleitung der Kinder und Jugendlichen ein. Ihr Ziel ist es, bei hoher Qualität und gutem Personalmanagement innovative Konzepte wirtschaftlich erfolgreich umzusetzen.
Die 49-jährige Sozialarbeiterin mit den Schwerpunkten Verwaltung und Sozialrecht ist hochqualifiziert: sie hat eine Ausbildung zur Projektentwicklerin, eine systemische Ausbildung, eine Beratungsausbildung und zu guter Letzt den Sozialmanagement Master of Arts mit dem Schwerpunkt Personalentwicklung absolviert. Neun Jahre lang hat sie in der Wohnungslosenhilfe für junge Erwachsene in Bethel gearbeitet, Langzeitarbeitslose für den Arbeitsmarkt aktiviert und ein Projekt zur Integration von Migranten/innen in den Arbeitsmarkt betreut. Im Anschluss war sie Geschäftsführerin von 13 Kindertagesstätten im Verband der evangelischen Kirchengemeinden.
Nun verwirklicht sie ihren eigenen Traum: Die Unternehmerin liebt es, frei zu denken und zu arbeiten. Sie überlässt nichts dem Zufall und sprüht vor Ideen für neue Projekte. Ihr Unternehmen ist auf Wachstum angelegt. Aktuell beschäftigt sie bereits acht Mitarbeitende. „Ich habe ganz tolle junge Leute im Team, die ihre sozialen Kompetenzen in der Arbeit spüren wollen.“ Sie plant, in den nächsten Jahren einen großen Pool von Kindern mit vielen Projekten zu unterstützen und den Mitarbeiterstamm auf 50 Personen auszubauen. Jedes betreute Kind wird ein Patenkind bei Plan International mit Foto und Briefkontakt bekommen.
Karin Siebert bezeichnet ihre Frau, eine Künstlerin, als Vorbild und ihre 14-Jährige Tochter als ihre Junior-Managerin. Neben ihrer Familie sind ihre Kriterien für Erfolg gut zu organisieren, Dinge proaktiv in die Hand zu nehmen und beharrlich dranzubleiben.
Karrierechancen von Frauen sind nach ihrer Meinung stark durch Geschlechterstereotype geprägt. Frauen werden im Berufsleben selten in ihren Stärken gefördert. Nach ihrer Erfahrung gelten Eigenschaften, die bei Männern als Stärke interpretiert werden, bei Frauen als negativ. „Solange diese Barrieren im Kopf sind, brauchen wir eine Quote“, sagt sie.
Gleichzeitig möchte sie junge Frauen motivieren, ihre Komfortzone zu verlassen und sich gegenseitig zu unterstützen und sich zu vernetzen.
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