Frauen und das liebe Geld

Frauen achten beim Job weniger auf Einkommensperspektiven und verzichten zugunsten der Familie auf Karriere.

 

Sie verdienen häufig weniger als Männer und müssen sich im Alter entsprechend mit einer kleineren Rente begnügen. Prof. Dr. Alexandra Niessen-Ruenzi von der Uni Mannheim erforscht die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Umgang mit Finanzen. Sie hat festgestellt, dass bereits in der Familie mit Jungen eher über Geld gesprochen wird als mit Mädchen. In zwei Drittel der Familien kümmern sich die Väter um die Finanzen. Damit werden die Rollenbilder festgeschrieben. Allerdings können Frauen es sich nicht leisten, sich nicht um Geld zu kümmern.

Ende 2019 warnte die OECD vor Altersarmut von Frauen in Deutschland. Deutsche Frauen sind von der OECD-weit größten Geschlechter-Rentenlücke betroffen: Die Rente bei Frauen über 65 Jahren ist heute im Schnitt um 46 Prozent niedriger als bei Männer. In den Niederlanden sind es 42 Prozent, in Österreich 33 Prozent und im OECD-Schnitt 25 Prozent. Am geringsten ist diese Lücke in Estland mit zwei Prozent.

Die Frauen in Deutschland arbeiten besonders häufig in Teilzeit und erwerben dadurch geringere Rentenansprüche. Aber auch die großen Lohnunterschiede sind dafür mitverantwortlich. So lieget der Lohnabstand von Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen über dem Schnitt der OECD-Industriestaaten: Dem Statistischen Bundesamt zufolge beträgt er 21 Prozent. Dies alles führt dazu, „dass zukünftige Rentenansprüche von Frauen voraussichtlich weiterhin hinter denen von Männern zurückbleiben werden“, so die OECD.

https://www.oecd.org/berlin/presse/alterssicherung-fuer-selbststaendige-in-deutschland-lueckenhaft-27112019.htm