Dr. Annette von Alemann arbeitet seit Oktober 2017 an der Universität Paderborn. Ihre Forschungsschwerpunkte sind soziale Ungleichheit, Organisationen und Geschlecht, Deutungsmuster und Diskurse. „Die Welt verändern wir, indem wir sie erklären. Wenn wir strukturelle Barrieren verdeutlichen, ermutigen wir Unternehmen und Organisationen zu Veränderungen“, ist sie überzeugt. „Und wir stärken die Einzelne(n), Veränderungen in Gang zu setzen.“
Ihre wissenschaftliche Karriere begann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und am Institut für Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. 2005 wechselte sie an die Bielefelder Fakultät für Soziologie und arbeitete im Schwerpunkt Arbeitswelt und Geschlechterverhältnisse. Außerdem übernahm sie Lehraufträge an der Universität zu Köln im Bereich der Gender Studies.
2013 promovierte Annette von Alemann an der Universität Bielefeld zum Thema „Gesellschaftliche Verantwortung und ökonomische Handlungslogik: Deutungsmuster von Führungskräften der deutschen Wirtschaft“. Ihre Arbeit wurde mit dem Bielefelder Gleichstellungspreis ausgezeichnet. 2015 wechselte sie an die Universität zu Köln zur Zukunftsstrategie Lehrer*innenausbildung. Seit April 2017 vertritt sie an der Universität Paderborn die Professur für Allgemeine Soziologie, zunächst als Gastprofessorin und seit Oktober 2017 als akademische Oberrätin. Im April 2019 übernimmt sie eine Vertretungsprofessur für Soziale Ungleichheit und Genderforschung an der Universität Duisburg-Essen.
Die Soziologin wirkt auch als Beraterin an politischen Prozessen mit, z.B. im Rahmen der Diskussion um eine Frauenquote und als Expertin im Europäischen Parlament zur Abschaffung der Gender Studies in Ungarn. Sie ist international vernetzt und hält Vorträge in Unternehmen, Verbänden und politischen Organisationen. Schon immer hat sie sich für die Gleichstellung von Frauen im Beruf eingesetzt. Später kam das Interesse an der gleichberechtigten Teilhabe von Männern an der Familie hinzu. Für sie sind das „zwei Seiten einer Medaille: Wenn Männer und Frauen unterstützt werden, die Verantwortung für die Familienarbeit zu teilen, erhöht das auch die beruflichen Chancen von Frauen.“
Wichtige Aufstiegskriterien sind für sie eine gute Ausbildung, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen. Annette von Alemann schätzt aktive Netzwerke zum Informationsaustausch und zur gegenseitigen Unterstützung, aber auch, weil es ihr Freude macht, mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten. Mit ihrer Arbeit möchte sie Diskriminierungen nach Rasse, Klasse und Geschlecht entgegenwirken und zeigen, wie unterschiedliche Benachteiligungen dazu beitragen, dass Ungleichheit entsteht. Ihre aktuellen Forschungsprojekte zu Diversität und Integration an Hochschulen und bei der Feuerwehr beschäftigen sich mit diesem Thema.
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