„Chancen genutzt“ – Karriere mit 30
Melanie Steinriede hat in ihrer Heimat Sachsen-Anhalt gelernt, dass für Frauen beides geht: Karriere und Familie. Sie ist überzeugt, dass jede Frau ihre Chancen nutzen kann, ohne dabei „den Spaß“ zu verlieren. Sie ist seit April 2014 Leiterin der Rechtsabteilung der Stadtwerke Bielefeld GmbH. Seit 2017 ist sie Prokuristin der Gesellschaft sowie seit 2020 Prokuristin der Tochtergesellschaften. Seit 2020 verantwortet sie den Bereich Grundstücksgeschäfte, seit Februar 2021 zusätzlich den Sachbereich Liegenschaften, Insolvenzen und Inkassodienstleistungen.
Die Stadtwerke Bielefeld GmbH betreiben als kommunales Unternehmen die Versorgungsbereiche Strom, Gas, Wasser und Fernwärme mit mehr als 2400 Mitarbeitenden. Daneben unterhält die Gesellschaft vier Tochtergesellschaften: Interargem GmbH, BITel GmbH, moBiel GmbH, SWN GmbH und BBF Bielefelder Bäder und Freizeiteinrichtungen GmbH.
Nach dem Studium in Thüringen und Referendariat in Bayern kam Melanie Steinriede der Liebe wegen nach Ostwestfalen und fand ihren beruflichen Einstieg bei den Stadtwerken Bielefeld. Die 36-jährige Juristin wollte nie in einer Kanzlei arbeiten, sondern ihr juristisches Know-how in technische und kaufmännische Zusammenhänge einbringen.
Sie hatte bereits vier Jahre im Unternehmen gearbeitet, eine Weiterbildung zur Energiewirtschaftsmanagerin und eine interne Expertenentwicklung des Unternehmens absolviert, bevor sie zur Leiterin der Rechtsabteilung der Stadtwerke aufstieg. Sie betreut die gesamte Unternehmensgruppe in allen juristischen Fragen zu Verträgen, Versicherungen, europaweiten Vergabefragen, Arbeitsrecht oder energiewirtschaftlichen Themen. Ihre 23 Mitarbeitenden schätzen die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der jungen Managerin, die aus ihrer Mitte Führungskraft wurde.
Melanie Steinriede ist Mutter eines vier-jährigen Sohnes und froh, dass die Stadtwerke Bielefeld das Thema Vereinbarkeit Familie und Karriere strategisch und praktisch unterstützen. So kooperieren die Stadtwerke mit Kindertageseinrichtungen und stellen den Mitarbeitenden Plätze mit verlängerten Öffnungszeiten zur Verfügung. Kinderbetreuungszeiten werden von allen respektiert und auch auf ´coronabedingte` Betreuungserfordernisse wird Rücksicht genommen. „Das hilft mir und meinem Mann, mit dem ich die Kinderbetreuung in gleichberechtigter Teamarbeit teile, sehr.“
Die Arbeitsorganisation ist komplett digitalisiert. Melanie Steinriede kann orts- und zeitunabhängig auf ihre Akten zugreifen. Viele Arbeitsbereiche sind auf Homeoffice umgestellt und ausgerichtet, dies wird auch „nach Corona“ so bleiben, ist ihre Einschätzung. Auch wenn digitale Arbeitsweisen mittlerweile zum Alltag gehören, bleibt das Thema menschliche Kommunikation, wie Kontaktpflege mit dem Team oder effektive Durchführung von Onlinemeetings eine Herausforderung.
Melanie Steinriede verlässt sich auf ihr Bauchgefühl und steht zu einmal gefassten Entscheidungen.
„Als Kind galt ich als zu schüchtern und abhängig von Bestätigung, das hat mich angestachelt. Ich wollte allen zeigen, was ich erreichen kann. Jetzt bin ich stolz darauf, dass ich meinen Weg gegangen bin und mich nicht habe abhalten lassen.“ Ihr Rat an junge Einsteigerinnen lautet: „nicht stehen bleiben, sondern Chancen nutzen, sich ausprobieren wollen, auch wenn Frau noch nicht weiß, wohin die Reise geht, und den Spaß nicht verlieren“.